Antrag: Tiny Forests – Hilfsmittel zu Klimawandelauswirkungen

Innenstadt-West
24.01.2024 – Antrag

Der Antrag (Drucksache Nr.: 33750-24) der Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung am 24.01.2024 wie vorgelegt angenommen.

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, im Stadtbezirk und hier insbesondere in der City und der westlichen dichtbebauten Innenstadt, Flächen für Kleinstwälder (tiny forests) zu identifizieren. Nach Studium einschlägiger Literatur reichen dafür wirklich kleinste Flächen – auch in der Vertikalen – aus, um gewünschte Effekte erzielen zu können. Bei entsprechenden Flächenvorschlägen aus der Verwaltung, ist die BV in den folgenden Jahren daran interessiert, sukzessive die Umsetzung von diesen Wäldchen zu begleiten und finanziell zu unterstützen. Eine Berichterstattung in der Bezirksvertretung zum Thema ist wünschenswert. Wir bitten um Mitteilung, um welche Fläche es sich handelt, die in der Vorschlagsliste für den Haushalt 2024 genannt wurde.

Begründung:

Klimawandelauswirkungen (Überschwemmungen, Hitzestress, Verlust der Artenvielfalt) betreffen zunehmend dichtbebaute Innenstädte. Die Schaffung lebenswerter und klimaresilienter Stadtgebiete, die Gesundheit und Wohlergehen der Bevölkerung verbessern, ist eine große Herausforderung. Tiny Forests können dabei helfen. Sie bringen die Vorteile eines Waldes (Menschen mit Natur in Verbindung bringen, Auswirkungen des Klimawandels mildern, naturreiche Lebensräume für städtische Tier- und Pflanzenwelt schaffen) mitten in urbane Räume.

Ursprünglich kommt die Idee der Tiny Forests aus Japan. Die Miniwälder können z.B. auf einer Verkehrsinsel oder in einer Baulücke, neben einem Parkhaus auf einem Mittelstreifen einer mehrspurigen Straße angelegt werden. Auch in der Vertikalen, also an Hauswänden, funktionieren diese Wäldchen. Die Umsetzung orientiert sich an einer effizienten Aufforstungsmethode, die von dem japanischen Ökologen Dr. Akira Miyawaki entwickelt wurde. Aufgrund einer speziellen Bodenvorbereitung sowie dichter Pflanzung von Pflanzengemeinschaften, wächst ein Miniwald zehnmal schneller als ein konventioneller Wald.

Da viele verschiedene heimische Baumarten gleichzeitig gepflanzt werden, behaupten sich vor allem die Baumarten, die mit dem Klima, dem Boden und den übrigen Bedingungen am besten zurechtkommen, sodass der Miniwald von allein wächst und nur in der Anfangsphase Pflege benötigt. In Europa gibt es mittlerweile zahlreiche solcher Miniwälder. Viele Bürgerinitiativen und Unternehmen, die Projekte anstoßen und mit kommunalen Vertretern umsetzen, sind vor allem in England, den Niederlanden, Belgien und Frankreich zu finden. Der erste Miniwald Deutschlands wurde im März 2020 in der brandenburgischen Uckermark von zwei Studenten der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde gepflanzt.



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